Vom 27. bis 31. Juli fand in Nagoya/Japan der diesjährige RoboCup, die Weltmeisterschaft in Robotics, statt. Während vier Wettkampftagen spielten wir sieben normale und dann noch vier SuperTeam Spiele. Drei von den normalen Spielen konnten wir für uns entscheiden, in zwei machten wir ein Unentschieden und die restlichen zwei verloren wir. Das erste Spiel war gegen Brasilien, das wir souverän mit 6:0 gewannen. Doch nicht nur das brasilianische Team hatte während des Spiels mit Problemen zu kämpfen. Auch unser Roboter ignorierte nicht nur einmal die weissen Grenzlinien des Spielfelds. Nach dem ersten souveränen Sieg folgte dann ein knappes Unentschieden gegen Kroatien. Nach dem 1:6 Rückstand zur Pause machten wir noch ein 6:6. Das Unentschieden verdanken wir aber auch zu einigen Teilen den kroatischen Robotern, welche wegen Beschädigungen immer wieder aus dem Spiel genommen werden mussten. Das Highlight der Spiele war aber eines, dass wir verloren haben, und zwar war es das Spiel gegen das Heimteam aus Japan. Es war eines der schönsten Spiele, welche Helveticrobot je an einer Weltmeisterschaft gespielt hat. Bis zur Halbzeitpause war alles ausgeglichen, beide Teams machten wunderschöne Tore, konnten den Ball toll kontrollieren und hatte eine interessante Strategie. Unsere war es, den Ball mithilfe des Dribblers zu kontrollieren und vom Gegner abzuschirmen, so dann zum gegnerischen Tor zu fahren und ein Tor zu schiessen. Das funktionierte in der ersten Halbzeit sehr gut, wir führten zwischenzeitlich sogar mit 5:4. Doch nach der Pause zeigte sich die Klasse der Japaner die das Spiel noch drehten und schlussendlich mit 10:5 gewannen. Nach den ersten 3 Spielen kam dann der erste grosse Rückschlag. Gegen Singapur, welche wir als besiegbare Gegner betrachteten, verloren wir hart mit 0:10. Das lag daran, dass sich bei unserem Stürmer ein Kabel in den Zahnrädern des Dribblers verfangen hatte. So konnte der Roboter nicht mehr erkennen, ob der Ball im Dribbler ist und ihn so auch nicht kontrollieren.
Auch das Spiel am Tag nach der Klatsche verlief nicht nach unseren Vorstellungen. Gegen Russland rechneten wir uns noch grössere Chancen auf einen Sieg an als gegen Singapur. Trotzdem machten wir „nur“ ein 4:4 Unentschieden. Unser Team verliess ratlos das Spielfeld, doch das „Problem“ war schnell gefunden. Wir hatten den Stürmer einfach als Torhüter aufs Spielfeld gestellt. Ein dummer Fehler, der im Stress mal passieren kann, eigentlich aber nicht passieren dürfte. Danach folgte die langweiligste Art ein Spiel zu gewinnen. Unser Gegnerteam, die Amerikaner, tauchten einfach nicht auf. Am letzten Tag trafen wir sie in den Hallen und fragten nach dem Grund. Daraufhin erklärten sie uns, dass sie auf eine religiöse Schule gehen und deswegen an Samstagen nicht „arbeiten“ dürfen. Eine Sache, die wir natürlich akzeptieren, auch wenn wir gerne gegen sie gespielt hätten.
Der glorreiche Abschluss unserer Abschlussspiele bildete der Sieg gegen Mexiko. Mit einem 10:4 Sieg beendeten wir die Weltmeisterschaft auf dem guten 10. Platz in der Einzelwertung.
Die Spiele mit unserem SuperTeam, bestehend aus den Teams aus Singapur, Russland, Italien, Slowenien und eben der Schweiz, waren nicht so erfolgreich. Alle vier Spiele haben wir deutlich verloren. Dabei war das letzte jedoch noch, aus unserer Sicht, das Beste. Da hatten wir wenigstens ein bisschen Einfluss aufs Spielgeschehen.
Zu Beginn hatten wir grosse Schwierigkeiten mit der Ball- und Linienerkennung. Mit viel Arbeit konnten diese aber beseitigt werden. Wir sind deshalb ein wenig traurig, dass der Wettbewerb bereits vorbei ist, denn nun würden die Roboter sehr gut funktionieren. Leider haben wir keine Awards gewonnen. Nicht das wir uns besonders grosse Chancen angerechnet hätten, aber es wäre schön gewesen, einen „Best Robot Design“ oder „Best Team Spirit“ Award zu gewinnen. Trotzdem waren es für uns erfolgreiche vier Tage, welche wir in Nagoya verbringen durften. Das Ziel einer Platzierung im Mittelfeld haben wir aber erreicht, ein schönes Spiel haben wir auch gespielt und die Roboter funktionieren. Voller Vorfreude aufs nächste Jahr gehen wir jetzt nach Tokyo und danach nach Hause, um die Roboter für den RoboCup 2018 in Montreal/Kanada zu planen und dort ein noch besseres Ergebnis zu erzielen.
Eindrücke vom Wettbewerb